Psoriasis bei Kindern

Auslöser der Schuppenflechte

Kind mit WindpockenDie Psoriasis ist die zweithäufigste Hauterkrankung im Kindesalter. Wie bei Erwachsenen auch, verläuft die Schuppenflechte bei Kindern chronisch. Einer Psoriasis im Kindesalter liegen hauptsächlich zwei Ursachen zugrunde, nämlich die Vererbung und Informationsfehler im körpereigenen Immunsystem. Dennoch ist eine angeborene Schuppenflechte zunächst nicht sichtbar, da sie, trotz genetischer Veranlagung, erst durch auslösende Faktoren zum Vorschein tritt. Auslösende Faktoren für eine Psoriasis bei Kindern können sein:

  • Infektionskrankheiten, grippale Infekte, fiebrige Erkältungen
  • Operationen und Unfälle
  • Wetterumschwünge
  • Veränderungen im Hormonhaushalt, speziell in der Pubertät
  • Schulstress
  • häufige Sonnenbrände
  • Allergien
  • falsche Ernährung
  • Impfschäden

Verlauf der Krankheit

Die Psoriasis im Kindesalter tritt in der Regel zwischen dem ersten und dem 13. Lebensjahr auf, übermäßig häufig jedoch mit Beginn der Pubertät, also um das zehnte bis zwölfte Lebensjahr. Anders als bei erwachsenen Patienten ist bei Kindern zumeist die Kopfhaut von der Flechtenbildung betroffen, nicht selten gehen die Herde auch in die Ohrmuschel über. Zwar kommen auch Flechten an anderen Körperstellen vor, jedoch deutlich seltener als im Erwachsenenalter. Eine Beteiligung der Fingernägel ist dabei bei Kindern ebenso unüblich wie eine Psoriasis-Arthritis. Im Verlauf der Krankheit bilden sich die kleinen, punktartigen Flechtenherde zu tröpfchenförmigen und teils zusammenhängenden Entzündungsherden aus.

Frühzeitige Therapie begünstigt den Verlauf

Ist die Schuppenflechte bei einem Kind zweifelsfrei diagnostiziert und klar von einer Kinderkrankheit, etwa den Masern oder den Röteln, abgegrenzt, sollte eine zeitnahe Behandlung erfolgen. Nur so lässt sich der Verlauf der Schuppenflechte positiv beeinflussen.

Gerade für Kinder ist eine angemessene Therapie unumgänglich, schließlich könnte die chronische Schuppenflechte andernfalls ihr gesamtes noch bevorstehendes Leben beeinflussen und bestimmen. Auch bei den kleinsten Patienten besteht die Therapie der Schuppenflechte aus drei Säulen, nämlich der Abschuppung, der akuten Behandlung und der Nachpflege. Innerliche Therapien mit oralen Medikamenten sowie eine Strahlentherapie sind hingegen im Kindesalter kontraindiziert, da die vielen Nebenwirkungen in keiner Relation zum Behandlungserfolg stehen.

Drei Therapie-Säulen

17514Die äußerliche Behandlung der Schuppenflechte hat bei Kindern oberste Priorität. Zunächst müssen die Flechtenherde abgeschuppt werden, denn nur so können die entzündungshemmenden Wirkstoffe in die darunter liegende Haut eindringen. Zur Abschuppung werden Cremes mit einem hohen Anteil an Salicylsäure verwendet, die, dick und regelmäßig aufgetragen, die verhornte, dicke Schuppenschicht auf den Flechtenherden aufweichen und nach und nach abtragen.

Im zweiten Schritt, wenn keine Schuppenschicht mehr vorhanden ist, werden Cremes mit Hydrokortison oder Harnstoff auf die betroffenen Hautareale aufgetragen. Auf diese Weise wird die kontinuierliche Zellteilung unterbunden und die erkrankte Haut kann sich regenerieren.

Nach dem Abklingen eines akuten Schubs sollte die Haut dementsprechend weiter gepflegt werden. Zur dauerhaften Hautpflege bei Kindern eignen sich Cremes und Duschbäder mit Harnsäure. Dieses Urea bindet das Wasser in der Haut, hält sie feucht und beugt neuerlicher Austrocknung und Flechtenbildung vor. Auch Solebäder mit Meersalz oder Salz aus dem Toten Meer können sich mildernd auf die Ausprägung einer Kinder-Psoriasis auswirken.

Licht- und Klimatherapie

Wie bei Erwachsenen auch, kann auch bei Kindern eine Licht- und Strahlentherapie helfen, die Symptomatik zu lindern. Die Strahlentherapie sollte jedoch nicht vor dem 13. Lebensjahr verordnet werden, da die zugeführten UV-Strahlen die Haut schlimmstenfalls auch beschädigen können.

Als ebenso wirksam erweist sich jedoch die Klimatherapie, insbesondere die Hochgebirgsklimatherapie. Das Klima im Hochgebirge wirkt sich nachweislich positiv auf die Schuppenflechte aus, es verfeinert das Hautbild, beschleunigt die Heilung und kann sogar neuen Schüben vorbeugen. Aus diesem Grund werden Kuren in Kliniken, die im Hochgebirgsklima liegen, immer häufiger verordnet. Selbstverständlich muss Ihr Kind nicht allein in eine solche Kurklinik fahren, denn in aller Regel bewilligen die Krankenkassen auch Mutter-Kind-Kuren.

Tipps für Eltern

Falls Sie als Mutter oder Vater selbst von einer Psoriasis betroffen sind, ist die Wahrscheinlichkeit leider hoch, dass auch Ihr Kind diese Erbanlage in sich trägt. Nicht in jedem Fall muss es bei Ihrem Kind nun zur Schuppenflechte kommen, dennoch sollten Sie die Haut Ihres Kindes im Auge behalten.

Insbesondere dann, wenn es gerade eine Erkältung, eine Verletzung oder gar eine Operation hinter sich hat, denn hierin bestehen häufige Auslösefaktoren für den Ausbruch der Psoriasis. Weiterhin ist eine gute und intensive Hautpflege für Ihr erkranktes Kind essenziell, achten Sie daher beim Kauf von Cremes und Seifen auf einen neutralen pH-Wert und zeigen Sie Ihrem Kind, wie es sich nach dem Duschen und Baden vorsichtig trocken tupfen kann, denn heftiges Reiben mit einem Handtuch greift die Haut massiv an.

Ferien an der See oder im Hochgebirge

Wie bereits beschrieben, tut Hochgebirgsklima Ihrem Kind besonders gut. Auch das salzig-feuchte Seeklima kann die Beschwerden lindern. Versuchen Sie deshalb, Ihre Ferien möglichst in Gebieten mit derartigen Klimaverhältnissen zu verbringen.

Weiterhin ist es wichtig, der Schuppenflechte keine allzu große Rolle im Leben des Kindes einzuräumen. Lenken Sie Ihren Nachwuchs ab, hindern Sie ihn am Aufkratzen der einzelnen Flechten und achten Sie Ihrem Kind zuliebe beim Kleiderkauf auf natürliche und weiche Stoffe, die nicht kratzen, aber atmungsaktiv sind. Um Ihrem Kind den Kindergarten- oder Schulalltag zu erleichtern und gleichzeitig zu vermeiden, dass es von anderen Kindern gemieden wird, empfiehlt es sich außerdem, Lehrer und Erzieher über die Hautkrankheit, die niemals ansteckend sein kann, zu unterrichten

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